Kapitel 1

Nur die kleider die du an hast…

Es ist spät abends am 27 Februar. Adela, die Frau eines Mitarbeiter von uns , rennt die Treppen hoch und runter mit frischen Bettlaken in der Hand. Mit anderen Mitarbeitern bereitet sie Betten für eine Gruppe Flüchtlinge vor. Wir sind uns nicht sicher, wann sie hier ankommen werden. Was wir aber wissen ist, dass sie müde sein werden und dass sie ein warmes Bett brauchen, damit sie ihre Reise weiterführen können.

Am nächsten Morgen hatten wir ein bisschen mehr Klarheit. Die Flüchtlinge sind noch auf dem Weg zu PdF. Wir erwarten sechs Erwachsene und elf Kinder. Volontäre bereiten noch weitere Betten vor. Kinder unserer Mitarbeiter malen Willkommens-Schilder. Die Mütter sammeln Kleider, Hygieneprodukte und kleine Spielsachen für unsere Gäste. Das ganze Zentrum wartet gespannt.

Es wird Abend, dunkel und ein heftiger Schneefall beginnt, als die Gruppe ankommt. Sie versuchen mit dem Bus auf unseren verschneiten Hügel hochzufahren, was leider nicht funktioniert hat. Aber kein Problem- ihr Gepäck ist so klein, dass es leicht zu tragen ist. Eine kleine Gruppe von unseren Mitarbeitern und Volontären zeigt ihnen ihre Zimmer. Sie sprechen kein Englisch, aber wir sehen schnell, wie dankbar sie sind. Die Lichter gehen vor Mitternacht aus. Wir alle gehen langsam und in Stille ins Bett, mit dem Wissen, dass eine Tür weiter 17 Menschen sind , deren komplettes Leben in Koffern und Taschen gepackt ist.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück hat Anne die Mütter vom Zentrum gefragt, ob sie noch ein paar Mützen und Handschuhe übrig haben, als Spende für die Kinder. Manche von uns haben Wintersachen eingesammelt und nach der Gruppe geschaut. Als wir rausgingen waren wir überrascht von dem Gelächter. Alle elf Kinder mit ihren Eltern waren draußen und sind den Berg runtergerutscht, haben die Sonne und das gute Wetter genießen können. Als wir ihnen die Mützen, Schals und Handschuhe gaben, haben wir es geschafft, mit Einer der Müttern näher in Kontakt zu kommen, da sie ein wenig Rumänisch konnte. Sie waren sehr froh und dankbar für den guten Schlaf und für den ganzen Schnee. Die Freude, die man in ihren Augen sehen konnte, als wir den Kinder mehr Schlitten brachten, war ansteckend. Selbst die einfachen Dinge, wie Spielen im Schnee, können dir Freude bringen, wenn du nicht von Fliegeralarm, Panzer, Waffen und Raketen umgeben bist….

Sie waren für 2 Nächte in unserem Zentrum. Einer der Mütter und ihre zwei Teenager-Töchter haben uns diese Notiz hinterlassen, bevor sie gegangen sind:

”Liebe Mädels!

uns hat es sehr gefreut bei euch sein zu dürfen. Euer Lächeln hat uns glücklich gemacht. Wir danken Gott, dass wir hier sein durften. Auch wenn wir nur kurz da sein konnten, haben wir euch für immer ins Herz geschlossen.

Gott segne euch!

Nina und Vika ”

  Member of Torchbearers International